on the music of album morpho

Release 2025
Morpho

Vermutlich ist Martin Dahanukar der coolste Trompeter dieses Landes. Weil alles, was er bisher tat, Stil hatte. Nachtschattige Melancholie und mondäne Eleganz prägten seine Alben – und das Schöne ist: Beides findet sich auch auf seinem neusten Werk «Morpho» (...) Begleitet von Mike Haudenschild und Pierre Horisberger am Schlagzeug, bietet er einen Trip in die eher nebligen Gebiete des Jazz. Vieles erinnert dabei an die Nouvelle-Vague-Phase eines Miles Davis: Da ist diese leicht unterkühlte Ökonomie im Spiel, diese schattige Lyrik, diese unterschwellige Bedrohlichkeit.
Ane Hebeisen, Der Bund, Bern

Der Berner Martin ­Dahanukar möchte mit seiner Musik eine Stimmung kreiern wie in einem Film Noir (...) Tatsächlich hat Martin Dahanukars Musik einen atmosphärischen Sog.
Annina Salis, Schweizer Radio SRF 2 Kultur

Martin Dahanukar hat ein Gespür für eindringliche, gesangliche Melodien. Das merkt man beim ersten Kontakt mit seiner Musik. Der Trompeter gehört heute zu den wichtigsten Jazzmusikern in Bern. Aufgewachsen ist er im Zürcher Oberland, mit viel Schweizer Volksmusik, wie er sagt: «Ich glaube, es hat damals bei uns nur einen Sender gegeben.» Dann kam er nach Bern und über Pop/Rock und Klassik schliesslich zur Black Music – Funk, R’n’B, Pop, Jazz. Dahanukars Musik mischt all diese Einflüsse, ohne sich dabei in Komplexität zu verlieren: «Das Wesen des Menschen ist schon genug komplex und unergründlich.» Keep it simple, die Devise. Er habe seine Zeit gebraucht, um zu realisieren, dass die verschiedenen Spielarten der Black Music einen gemeinsamen Nenner haben. «Auch wenn die Musiker*innen nicht immer gläubig waren, wurden sie doch alle in der Kirche sozialisiert.» Hier wurde immer gesungen, es gab ein musikalisches Publikum, Auftritts- und Probemöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund leuchtet es ein, dass sich Dahanukar zu gesanglichen Melodien hingezogen fühlt. Und zur Gemeinschaft. Denn darum geht es ihm primär: «Musik ist für mich der Soundtrack von Community.» Diese lebt der Trompeter, nicht zuletzt in seiner geselligen Freitagsreihe «Sous Les Étoiles», seit nunmehr zwölf Jahren ein Fixpunkt im Berner Jazz.
Lukas Nussbaumer, Berner Kulturagenda